Zum Bauauftakt ehemalige Garnisonkirche: Baubeginn schafft Fakten – grundlegende Fragen weiter ungelöst

Pressemitteilung

Am 29. Oktober will die Stiftung Garnisonkirche den ersten Spatenstich zum Wiederaufbau der ehemaligen Garnisonkirche mit einem Gottesdienst feiern.

Die Initiative „Christen brauchen keine Garnisonkirche“ verweist seit mehreren Jahren darauf, dass das Konzept für die Neuerrichtung des Turms im originalen Außengewand gepaart mit der Friedens- und Versöhnungsarbeit, die an diesem Ort geschehen soll, in sich widersprüchlich ist.

Die offenen Fragen sind nach wie vor ungelöst. Der nötige Bruch mit der Geschichte dieser Kirche wird bisher weder baulich noch inhaltlich vollzogen. Stattdessen soll nun mit dem Bau eines Denkmals begonnen werden, das dem heutigen Stand historischer Aufarbeitung der Kaiser- und Nazizeit sowie der Nachkriegsgeschichte und der Rolle der Kirche darin nicht gerecht wird.

Der Baubeginn schafft Fakten zu einem Zeitpunkt, zu dem noch kein gesellschaftlicher Konsens in grundlegenden konzeptionellen Fragen dieses Vorhabens hergestellt ist – immerhin handelt es sich nach Aussagen der Stiftung Garnisonkirche bei dem bevorstehenden Bau um ein „Symbol von nationaler Bedeutung“.

Mit der Bundestagswahl sind rechtsextreme, nationalistische und geschichtsrevisionistische Tendenzen in unserer Gesellschaft deutlich zu Tage getreten. In einer solchen Situation plädieren wir als Christinnen und Christen für ein klares und unmissverständliches Friedenszeugnis unserer Kirche, das wir in diesem Bauvorhaben nicht erkennen können.

Unsere Pressemitteilung können Sie hier herunterladen.

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